Ein Beitrag von Christoph Minhoff
Es gibt Grenzen, die darf man nicht überschreiten. Es gibt Tabus, die darf man nicht brechen. Es gibt Vergleiche, die sind niemals statthaft. Für den BUND, den Bund für Umwelt- und Naturschutz, scheinen diese Regeln nicht zu gelten. Um Geld einzusammeln für eine Kampagne im Kampf gegen ein gebräuchliches Pflanzenschutzmittel, setzt der BUND auf eine Video-Agitation im Internet. Babys, in einen Acker gepflanzt wie Mohrrüben, werden durch ein Flugzeug mit Giftgas besprüht und umgebracht. Der Spruch dazu: „Pestizide. Hergestellt, um zu töten.“
Das Video, zur viralen Verbreitung im Internet gedacht, wurde hergestellt um zu hetzen. Gegen Landwirte, gegen alle Menschen, die Kinder in ihrer Obhut haben.
Und das in einem Land, das durch Auschwitz und andere Konzentrationslager in der ewigen Pflicht ist, keine historischen Vergleiche anzustellen, die unerträglich sind für alle Opfer. In einer Zeit, in der wieder Kinder, Frauen, Männer und vor allem auch Babys Opfer eines syrischen Giftgaseinsatzes werden.
Was geht nur in den Köpfen der Macher dieses Videos vor? Wie abgestumpft muss man sein, um derlei Machwerk nicht nur zu produzieren, sondern auch noch zu verbreiten? Wie weit darf nach Ansicht der BUND-Verantwortlichen eigentlich die Propaganda gehen? Und wo ist der Aufschrei derjenigen, die diese Organisation mit ihren Spendengeldern finanzieren?
Der BUND bekommt staatliche Projektgelder, er erhält Zuwendungen aus Bußgeldverfahren und er gilt als gemeinnützig. All das, um dieses üble Machwerk herstellen zu lassen? Macht Euch vom Acker möchte man da sagen. Und entschuldigt Euch!
Die Kampagne gegen Glyphosat ist scheinheilig und wissenschaftlich unredlich.
Der BUND rechtfertigt seine Kampagne gegen Glyphosat mit einer eigens von ihm und seinem europäischen Dachverband erstellten Studie, nachdem bei 70 Prozent aller deutschen Großstädter Glyphosat im Urin nachgewiesen wurde. Glyphosat stehe im Verdacht Embryonen zu schädigen und Krebs zu erzeugen. Tatsächlich wurde diese Studie vom Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) zur „Unstatistik des Monats Juni 2013“ gekürt. Zu der Studie erklärte das RWI:
„Diese Zahl resultiert aus einer Untersuchung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seines europäischen Dachverbands Friends of the Earth (FOE) an 182 Stadtbewohnern aus 18 Ländern, davon 10 aus Deutschland (Pressemitteilung des BUND). Sie … ist aus mindestens zwei Gründen als grober statistischer Unfug einzuordnen: Zum einen ist es schlicht unmöglich, aus einer Stichprobe von zehn Personen auf die gesamte deutsche Großstadtbevölkerung rückzuschließen. Zum anderen sagt allein die Existenz eines Schadstoffs noch nichts über dessen Gefahrenpotenzial aus.
Speziell letzteres wird in der Medienberichterstattung über Umweltgifte in aller Regel ignoriert und zur Verunsicherung und Panikmache genutzt. Wie der „Spiegel“ einmal treffend formulierte („Die Angst vor der Endzeit“, Nr. 39/1995), sind diese Giftfunde in erster Linie ein Artefakt von immer präziseren Analysemethoden: „Das Aufspüren kleinster Schadstoffmengen hat zur Folge, dass überall alles gefunden wird.“
Wie der weltweit angesehene Nahrungsmittelchemiker Bruce Ames in mehreren Untersuchungen nachgewiesen hat, sind chemische Umweltgifte im Vergleich zu natürlichen Schadstoffen quantitativ weitgehend unerheblich. Mehr als 99 Prozent aller Pestizide, welche Menschen essen, werden von den Pflanzen selbst erzeugt, in der Regel zum Schutz vor Schädlingen, weniger als 1 Prozent sind synthetisch. Und nahezu alle diese Gifte und sonstigen krebserregenden Substanzen, ob natürlich oder synthetisch, sind in Spuren in so gut wie allem enthalten, was wir im Supermarkt kaufen. Etwa die Hälfte aller Krebserkrankungen sind hingegen verhaltensbedingt und werden durch Rauchen, Fettleibigkeit, zuviel Alkohol und ungesunde Ernährung verursacht.“
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befasste sich mit der Studie des BUND zur Urinbelastung von Großstädtern mit Glyphosat. Zitat: „Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die in den Proben gemessenen Glyphosatgehalte gesundheitlich bewertet. Sofern die gemessenen Konzentrationen auf den Verzehr belasteter Lebensmittel zurückgingen, lag die Glyphosat-Aufnahme über diese Lebensmittel um mehr als den Faktor 1000 unter gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen. Die im Urin gefundenen Werte weisen weder auf eine gesundheitlich bedenkliche Belastung der Verbraucher mit Glyphosat hin, noch stellen die AMPA-Konzentrationen aufgrund der geringen Toxizität des Metaboliten einen Grund zur Besorgnis dar.
Glyphosat ist als Wirkstoff in einer Reihe von in Deutschland und auch weltweit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln enthalten, aus deren Anwendung sich Rückstände in Lebensmitteln ergeben können. Wenn die gesetzlich festgelegten Höchstgehalte nicht überschritten werden, ist das Auftreten solcher Rückstände gesundheitlich unbedenklich und gemäß der Pflanzenschutzmittel-Gesetzgebung auch legal. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist durch das Europäische Parlament und den Deutschen Bundestag als Gesetzgeber per Gesetz erlaubt. Rückstandshöchstgehalte sind in einer Europäischen Verordnung reguliert.
Werden Glyphosat-Rückstände von Verbrauchern mit der Nahrung aufgenommen, werden sie zu einem gewissen Anteil (etwa 30 %) aus dem Darm resorbiert. Glyphosat wird, vorwiegend im Urin, rasch wieder ausgeschieden. Insofern sind Glyphosatnachweise im Urin von Menschen zu erwarten.“