Ein Beitrag von Christoph Minhoff
Es ist nun wahrlich für viele nicht leicht, einen Fehler einzugestehen. Manche können es eigentlich qua Amt gar nicht. Etwa der Papst, der unfehlbar ist/war, oder der Fußballplatz, auf dem bekanntlich die Wahrheit liegt oder die NGO’s, die die Wahrheit gemeinhin gepachtet haben.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der mit einer schäbigen Video-Kampagne gegen ein Herbizid vorgehen wollte, hat angekündigt, dieses Video zurückzuziehen. Eine Reihe von Verbänden der Lebensmittelbranche hatten zu diesem Schritt aufgerufen. Nun ist man diesem Aufruf gefolgt.
Auch wenn es den Verantwortlichen scheinbar äußerst schwer gefallen ist, so verdient dieser Schritt immerhin Respekt. Zwei Sätze in der Presseerklärung des BUND sind dabei aufschlussreich. Der Spot habe die Agrarindustrie auf den Plan gerufen: „Mit ihrer Kritik hätten wir gut leben können. Doch wir mussten feststellen, dass auch viele Menschen, die unser Anliegen in der Sache teilen, das gewählte Darstellungsmittel unangemessen finden.“ Interessant. Offenbar sind die Anhänger, Freunde und Förderer des BUND feinfühliger als die Verantwortlichen selbst. Schön wäre die Erklärung gewesen, auch die BUND-Öffentlichkeitsarbeiter hätten die „Unangemessenheit der Darstellung“ erkannt. Dann wäre sichergestellt, dass es etwas vergleichbares künftig nicht mehr gibt!
Immerhin kommt Norbert Franck, dem Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BUND, noch eine schmallippige Entschuldigung aus dem Munde: „Wenn der Eindruck entstanden ist, dass wir alle Landwirte diskreditieren wollen, dann haben wir in unserer Öffentlichkeitsarbeit etwas falsch gemacht.“ Ja, dieser Eindruck ist entstanden. Und gut, wenn man begreift, dass man da etwas falsch gemacht hat.
Der Schaden ist ohnehin kaum gut zu machen. Wie heißt es so schön: Das Netz vergisst nichts. Und so kann man bis heute – über andere Kanäle – den teuren diskreditierenden Spot auf youtube sehen.