Ein Gastbeitrag von Filetkopf
Dem Leiden der Vegetarier und Veganer in diesem unserem Lande wird im aktuellen Forenbeitrag des Internetportals Lebensmittelklarheit.de mit dem Titel „Warum darf in vegetarischer Wurst echtes Karmin enthalten sein?“ endlich das gebührende Mitgefühl entgegengebracht.
Wird dieser Farbstoff doch – wie akkurat dargelegt – aus getrockneten Schildläusen gewonnen und ist somit tierischen Ursprungs! Da ist der der Ruf nach dem Gesetzgeber nur konsequent.
Dem geneigten Leser stellen sich aber andere Fragen:
1. Warum setzt der Hersteller des vegetarischen Lebensmittels „echtes Karmin“ zu? Und 2. Warum produziert er es im äußeren Erscheinungsbild einer Wurst? und 3. Warum wird ein vegetarisches Lebensmittel als Wurst bezeichnet, obwohl Wurst ein
Lebensmittel aus tierischen Rohstoffen ist?
Den staatlich geförderten „Täuschungsfahndern“ dürfte die Antwort leicht fallen!
Mit der Bezeichnung „Wurst“ ist wohl eher die Form gemeint als die Tatsache, daß sie Leichenfleisch enthält.
Ich selbst bin Veganer und bezeichne meinen Seitan als veganes Fleisch. Wenn es sich um ermordete Tiere handeln sollte, bezeichne ich dieses Fleisch als „Tierfleisch“, was ich selbstverständlich nicht esse.
Gem. Volks-Brockhaus ist mit dem Wort „Fleisch“ etwas Weiches, Eßbares gemeint, nicht unbedingt Tierfleisch.
Wir sprechen ja auch z.B. vom Fruchtfleisch einer Banane,
Auf den Verpackungen von Fantastic Foods steht übrigens auch das Wort „Sojafleisch“.
Aber natürlich räume ich ein, daß Carnivoren – und auch viele Veggies – unter „Fleisch“ eher Tierfleisch verstehen.
Daß vegane Lebensmittel tote Schildläuse enthalten, ist natürlich nicht okay.
Von Horst Schlemmer
Ausgerechnet Veggieprodukte werden zunehmend mit Bezeichnungen aufgewertet, die eigentlich Fleischerzeugnissen vorbehalten sind. Bratlinge mutieren zu Frikadellen. Einmal abgesehen von wirklich unangenehmen Notlagen und der guten Erbswurst: die Verwendung großer Mengen pflanzlicher Zutaten galt beim Wursten nie als besonderes Qualitätsmerkmal. Heute werden “Wurstwaren” komplett ohne den teueren Rohstoff Fleisch angeboten – und das unter den sonst gestrengen Augen der Verbraucherschützer! Aber die haben wohl nur rot gesehen.