Vegan liegt im Trend, so heißt es in den einschlägigen Trendmedien landauf landab. Ein Trend, der mit dem Millionenetat der höchst umstrittenen Tierrechtsorganisation PETA gefördert wird.
Ein Beitrag von Christoph Minhoff.
Mittel zum Zweck ist die Agitation gegen das Zielobjekt Fleisch und dessen Konsum durch den Menschen. Immer wieder werden dabei falsche Behauptungen, irreführende Vergleiche und glatte Lügen aufgetischt. Zur Klarstellung hier einige Bemerkungen zu den Mythen rund ums Fleisch.
1. Nutztiere essen Getreide, dass Menschen gegen den Hunger benötigen
Falsch, denn: Weidetiere wie Rinder, Schafe oder Ziegen waren in der Geschichte der Menschheit niemals Nahrungskonkurrenten. Im Gegenteil: Kühe essen Gräser, sprich Zellulose und schaffen so erst für den Menschen Nahrung: nämlich Milch und Fleisch! Nicht einmal Veganer essen Heu und Stroh! Sie sind allerdings bei Soja Nahrungskonkurrenten zu Tieren. Außerdem bekommen die Tiere Futter aus der Überproduktion der Lebensmittelhersteller oder aus Warenrückläufen, z.B. Brot oder Süßwarenreste.
2. Deutsche Viehhalter verantworten die Abholzung des Regenwaldes
Falsch, denn: Deutsche Nutztiere werden hauptsächlich mit einheimischen Futtermitteln versorgt, und zwar zu 90 Prozent. 3,4 Millionen Tonnen Soja-Extraktionsschrot aus den Ölmühlen kommen in die deutschen Tiertröge als wertvolles Eiweißfutter. Das sind die Reststoffe von den einst von Ökologen als Alternative zu den Primärenergieträgern wie Öl und Kohle angepriesenen „Erneuerbaren Energien“. „Biodiesel“ ist der Hauptnutzer von Soja. Allein von der brasilianischen Soja-Ernte importieren wir nicht einmal 10 Prozent, annähernd ein Drittel der Erzeugung weltweit verbraucht China.
3. Fleischkonsum schadet dem Klima
Falsch, denn: Zum einen ist die Methankonzentration der Atmosphäre in den vergangenen Jahrzehnten unverändert. Tierische Lebensmittel wie Fleisch schneiden naturbedingt besser in ihrer Ökobilanz ab, als rein pflanzliche Nahrung. In der Tierhaltung kommen lediglich regenerative Rohstoffe (Futterpflanzen) zum Einsatz. Die bei vegetarischer Ernährung benötigte Nährstoffmenge ist dagegen nur durch höhere Pflanzenmasse zu erreichen.
4. Veganismus ist das wahre Bio
Falsch, denn: Biolandbau und vegane Lebensweise sind inkompatibel! Da im Biolandbau auf mineralische Düngemittel verzichtet wird, benötigt man Nutztiere zur Düngerproduktion! Nur so ist überhaupt nachhaltige Nahrungsmittel-Kreislaufwirtschaft möglich!
5. 1 Kilo Fleisch verbraucht 15.000 Liter Wasser
Falsch, denn: In Deutschland gibt es durch Kläranlagen keinen „Wasserverbrauch“. Deutschland leidet ohnehin nicht unter Wassermangel. Wasser für den Futteranbau stammt fast ausschließlich aus Regenfällen! Durch Steigerung deutscher Lebensmittelexporte könnten deshalb weltweit erhebliche Wasser-Ressourcen geschont werden.
6. Fleischessen ist ungesund
Falsch, denn: Laut FAO ist die Lebenserwartung in den Ländern am höchsten, in denen am meisten Fleisch verzehrt wird. Dem Verdacht, Viren aus dem Rindfleisch seien für Dickdarmkrebs verantwortlich, widersprach das Bundesinstitut für Risikobewertung in aller Schärfe. Die gesundheitlichen Vorteile des Fleischkonsums sind nicht von der Hand zu weisen: Hoher Nährstoffreichtum bei geringer Energiedichte, harmonische Fettzusammensetzung, Anzahl und Qualität der Inhaltsstoffe. Der Mensch ist anatomisch Fleischesser!
7. Fleisch gleicht mehr Medikamenten als Nahrung
Falsch, denn: Vorsorgliche Gabe von Medikamenten an Nutztiere ist in Deutschland verboten. Kranke Tiere müssen aus Tierschutzgründen behandelt werden. 2010 sind deutschlandweit fast 600.000 Untersuchungen an etwa 56.000 Proben von Tieren und tierischen Erzeugnissen vorgenommen worden – auch auf antibiotische Mittel. Dabei sind 5 Proben oder 0,01 Prozent positiv getestet worden.
8. Fleisch heißt überwiegend Massentierhaltung
Falsch, denn: Grundsätzlich ist die Größe des Betriebes unerheblich für das Wohl der Tiere! Tierschutzgesetz und Tierschutznutztierhaltungsvorschriften beziehen sich auf das einzelne Tier und müssen also immer eingehalten werden – egal ob groß oder klein. Auch in ökologischer Tierhaltung findet man Bestände mit 3000 und mehr Mastschweineplätzen. Aber: Die Versorgung einer großen Bevölkerung verlangt eine große Anzahl von Nutztieren.
9. Fleischkonsum ist unethisch
Falsch, denn: Wer definiert, was schützenswertes Leben ist und was nicht! Sind Pestflöhe, Kakerlaken, Malariamücken nicht auch Tiere? Wie willkürlich ist die Grenzziehung des lebenswerten Lebens? Tiere, die andere Tiere als Nahrung töten und verspeisen leben moralisch mit sich im Einklang? Um alle Hunde und Katzen zu füttern, die in Deutschland als Haustiere leben, benötigt man mehr Fleisch als in Österreich erzeugt wird!
Niemand leistet mehr für seine Umwelt, das Klima, gegen den Hunger, für das Tierwohl, für die Gesundheit und Gerechtigkeit in der Welt, wenn er Fleisch ablehnt. Natürlich bleibt das eine individuelle Entscheidung, die jeder entweder aus religiösen, ethischen oder geschmacklichen Gründen treffen mag. Aber Zwangs-Veganismus schafft keine bessere Welt!