Ein Beitrag von Christoph Minhoff
Das Dschungelcamp ist geschlossen, die Königin gekürt. Das menschen- und tierverachtende Spektakel ist für ein Jahr vorbei. Somit findet auch vorerst im deutschen Fernsehen das Prime-Time-Essen von lebenden Tieren wie Mehl- und Strandwürmern, Kakerlaken, Skorpionen und sonstigen Proteinlieferanten ein Ende. Mit über 50 Prozent Marktanteil erzielte die diesjährige Staffel einen bedeutenden Erfolg im TV-Geschäft. Über vegane Fragen wurde nicht diskutiert. Proteste vor oder in dem Camp über die Missachtung ethischer Grundsätze gab es nicht. Tierrechtsfragen blieben unerörtert. Spinnen wurden erschlagen, Schaben zertreten, Krabben zerquetscht – und PETA schwieg dazu.
Der mündige Verbraucher als Fernsehzuschauer
Das führt zu der Frage des mündigen Verbrauchers. Denn der mündige Verbraucher, in diesem Fall in seiner Funktion als Fernsehzuschauer, hat der Tierquälerei durch Zugucken immanent zugestimmt. Diejenigen, die angeblich im täglichen Leben nicht in der Lage sind, ohne vorherige Ernährungs-, Kennzeichnungs- und Klimaschutz-Beratung einen Joghurt oder eine Tiefkühlpizza zu kaufen, haben selbstbestimmt jeden Abend mitgemacht, mitgewählt, mitdiskutiert. Möglichen Verstößen gegen das Lebensmittel- und Tierschutzrecht mussten da hinter der Freude am wohligen Ekelschauer zurücktreten! Was ist das nur für ein Verbraucher, der sich derlei inkonsequent, widersprüchlich und scheinheilig verhält? Oder ist das sein wahres Gesicht?
Nur natürliche Nahrungsmittel, kein Zucker, kein Fett, kein Salz
Nun könnte man noch einwenden, hier wurden immerhin nur natürliche und keine künstlichen Nahrungsmittel verzehrt: Straußenanus und Känguruhoden, also Naturprodukte sozusagen. Und es waren regionale Produkte mit hervorragender Klimabilanz! Sie hätten also ein Nachhaltigkeits-Siegel verdient gehabt.
Und noch in einer anderen Hinsicht war das Camp zukunftsweisend: Kein Zucker, kein Fett, kein Salz! Nach 14 Tagen teils kalorienreduzierter, teils veganer Ernährung aus Bohnen und Reis, gingen sich die medialen „Ich-bin ein Star“-Laborratten fröhlich gegenseitig an die Gurgel und beschuldigten gar die fleischfreie Kost dafür ursächlich verantwortlich zu sein.
Und so steht am Ende ein Dank den Produzenten der RTL-Realityshow, die uns wieder einmal gezeigt haben:
1.) Die Natur ist kein Paradies.
2.) Ethische Regeln gelten nicht, wenn Sie der Unterhaltung dienen.
3.) Skandal ist, wenn sich andere unethisch verhalten.
Ach wie süß! Tiere 2. Klasse. Wusste gar nicht, dass Insekten Tiere sind.
Ich bin dafür, nichts zu essen, was kommunizieren kann! Damit fielen auch Pflanzen vom Speiseplan und ich stelle auf Osmose oder Sonnentanken um ….: http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Vegetarismus-ist-eine-Ideologie-des-Luxus/20130405
soooo unethisch jedenfalls was tiere angeht, war das dschungelcamp glaub ich gar nicht, wenn man bedenkt, wie viele steaks, legebatterieeier, billigmilch usw die „promis“ sonst konsumiert hätten.
man könnte jetzt sagen, dass bei den prüfungen ein vielfaches an tiere gestorben ist, aber das waren ja fast nur insekten, und das sind für mich ehrlich gesagt so ein bisschen wie tiere 2.klasse, weil die kein schmerzempfinden haben und sowieso nicht so langlebig sind.