Im zweiten Teil unserer Filmreihe „EAT IT“ erklärt Herr Professor Nöhle das Phänomen verschiedenfarbiger Eier.
https://www.youtube.com/watch?v=Ny9-_CSFzic
Nachfolgend können Sie sich weitere Filme unserer Reihe anschauen:
Teil 1: Abnehmen – mit Diät oder Köpfchen?
Teil 3: Marmelade, Konfitüre, Fruchtaufstrich – was ist eigentlich der Unterschied?
Teil 4: Vegetarische und vegane Wurst – geht das eigentlich?
Teil 5: Pasteurisiert, ultrahocherhitzt, ESL – wie lange ist unsere Milch haltbar?
Teil 7: Ein Roggenbrötchen mit Weizenmehl – darf das sein?
Teil 8: Frische Lebensmittel ohne Kühlung – geht das?
Teil 9: Was ist eigentlich genau in unseren Wasserflaschen drin?
Teil 10: Enthält Bitterschokolade tatsächlich weniger Zucker?
Den Artikel zum obigen Video können Sie im Folgenden gerne in Professor Nöhles Essensalltag nachlesen.
Professor Nöhles Essensalltag
Vermutlich haben Sie an Ostern Eier gegessen, entweder die aus Schokolade oder die vom Huhn. Beide gibt es in braun und weiß. Schokolade erhält ihre braune Farbe aus den gerösteten und gemahlenen Kakaobohnen, auch Kakaomasse genannt. Lässt man die Kakaomasse weg und gibt stattdessen nur Kakaobutter hinzu, ist die Schokolade weiß.
Und wie macht es das Huhn?
Nein, das Huhn frisst keine Kakaobohnen, damit die Eierschale braun wird; es sind auch keine anderen spezifischen Inhaltsstoffe des Futters, die die Eierschale braun werden lassen. Es sind auch nicht nur braun gefiederte Hühner, die braune Eier legen und umgekehrt, auch nicht nur weiß gefiederte Hühner, die nur weiße Eier legen. Noch schlimmer: viele Verbraucher meinen, braune Eier seien „Bio“. Auch falsch. Braune Eier sind auch nicht etwa gesünder als weiße, denn es gibt weder gesunde noch „kranke“ Eier – genauso wenig, wie es gesunde oder kranke Lebensmittel gibt. Nein, es ist ausschließlich die Genetik der Hühner, die die Farbe der Eierschale bestimmt.
Trotzdem bevorzugen die meisten Verbraucher in Deutschland braune Eier, eben weil sie glauben, diese seien „irgendwie doch besser“ – whatever that means. Stimmt aber eben nicht.
Braun und Weiß sind auch nicht etwa die einzigen Eierfarben. Da gibt es die Hühnerrasse Marans, die legt richtig schokoladefarbene bis kupferbraune Eier.
Dann gibt es die so genannten „Grünleger“, die tatsächlich hellgrüne Eier legen. Dazu gehört die Rasse der Araucana. Aber nicht, dass Sie jetzt denken, die grüne Farbe käme vom grünen Gras, welche die Hühner fressen – tun sie eben nicht. Die grüne Farbe kommt von den bekanntlich grünen Gallenfarbstoffen des Huhnes , den Oocyanen. Diese grünen Eier werden vom Verbraucher gar nicht angenommen, weshalb es sie auf dem Markt auch nicht gibt – aber ohne naturwissenschaftlichen Grund. Die Farbe des Eidotters bestimmt sich allerdings sehr wohl nach dem Futter. Dem Hühnerfutter werden spezifische Mengen an Farbstoffen aus dem Mais (Zeaxanthine), aus der Paprika (Paprikaoleoresine) oder auch färbende Extrakte aus anderen Quellen, wie zum Beispiel der Studentenblume (Tagetesextrakte) beigegeben.
Je nach Verwendungszweck in verarbeiteten Produkten (Kuchen, Nudeln) oder nach regionaler Erwartungshaltung des Frischeis können Sie Eier mit genau eingestellter Farbe kaufen.
Und – welche Eier haben Sie, nein, haben Ihre Kinder zu Ostern bemalt? Tja, doch keine braunen und keine kupferfarbenen und auch keine grünen, sondern weiße.
Und die kommen von der Rasse Leghorn. Und warum jetzt all in white? Ganz einfach, weil die weißen sich besser, schöner und leuchtender bemalen lassen.
Die Welt kann auch einfach sein.