Im vierten Teil der 2. Satffel unserer EAT IT Filmreihe dreht sich alles um den sogennannten Barcode. Gehen von diesem Strahlen aus, die sich negativ auf das Lebensmittel auswirken können oder sind die Zutaten des Produkts darin verschlüsselt? Natürlich nicht, wie Professor Nöhle in Video und Artikel darlegt.
https://www.youtube.com/watch?v=LLF9RLMdYig
Den Artikel zum obigen Video können Sie gerne nachfolgend in Professor Nöhles Essensalltag nachlesen.
Teil 1 der neuen Staffel: Nährwerttabelle – Zucker versteck‘ Dich?
Teil 2 der neuen Staffel: Das Loch in der Ananas
Teil 3 der neuen Staffel: Mein Haus, mein Auto, mein Gluten …
Sämtliche Folgen beider Staffeln können Sie sich hier ansehen.
Professor Nöhles Essensalltag
Auf jeder Lebensmittelverpackung ist bekanntlich ein sogenannter „Strichcode“ aufgedruckt, auch Barcode genannt.
Um diesen Code ranken sich schon seit vielen Jahren die tollsten Gerüchte. Vor 20 Jahren hieß es, dass mit diesem Code die Zusatzstoffe in dem Lebensmittel verschlüsselt seien. Das ist natürlich Unfug, denn die stehen ja schon in der Zutatenliste.
Seit ein paar Wochen gibt es ein neues Gerücht unter Esoterikern. Von dem Barcode gingen angeblich Strahlen aus, die negativ auf das Lebensmittel einwirken würden. Man könne jedoch diese Wirkung wieder „aufheben“, indem man den Code mit einem Querbalken wieder „durchstreiche“. Und – kaum zu glauben – ein Bio-Hersteller hat, nachdem er Kundenanfragen zu dieser Thematik bekommen hat, tatsächlich seinen auf der Getränkeflasche aufgedruckten Barcode „durchgestrichen“. Lesen Sie den Artikel aus der Welt.
Hexenkunst in der Lebensmittelherstellung ? Mitnichten.
Der Barcode, früher auch unter EAN (European Article Number) bekannt, ist nur eine binär verschlüsselte, 13-stellige Nummer, die mittels eines Laserscanners ausgelesen werden kann. Hinter diesem Code verbirgt sich nichts anderes als eben die Artikelnummer des Lebensmittels, die wiederum mit den so genannten Stammdaten des Produktes verknüpft ist. Eine der wichtigsten Stammdaten ist der Preis, der im EDV-System des Handels hinterlegt ist. Deshalb – und nur deshalb – macht es heute an der Ladenkasse einmal kurz „piep“ und schon steht der Preis auf dem Display und auf dem Bon. Das war’s, nur die Stammdaten, keine Strahlen.
Seit ca. zwei Jahren taucht ein weiterer Code auf Lebensmittelverpackungen auf, der zweidimensionale QR-Code, Quick Response.
Dieser Code ist nichts anderes als ein Link zu einer beliebigen Internetseite, die der Hersteller des Produktes freiwillig auf das Etikett druckt. Der Verbraucher hat jetzt die Möglichkeit, weitere Informationen zu dem Hersteller oder dem Produkt mittels einer App auf seinem Smartphone, die in der Lage ist, zweidimensionale Codes einzuscannen, abzurufen. Also eine freiwillige Mehrinformation über das Mobiltelefon.
Wenn Sie einmal aufmerksam kreative Immobilienanzeigen lesen, werden Sie immer öfter am Ende der Anzeige eben diesen QR-Code finden. Sie scannen den ein und schon befinden Sie sich auf einem virtuellen Rundgang durch die Wohnung. Very smart!
Diese Form der intelligenten Informationsvermittlung könnte sich auch für Lebensmittel zum Standard entwickeln, weil viel mehr Information als nur die Bezeichnung, Zutatenliste, Hersteller, Nennfüllmenge, MHD/LosNr. und ernährungsphysiologische Angaben vermittelt werden können. Video über den Kuhstall auf der Milchpackung? Gibt’s alles schon via QR!
Doch das ist immer noch nicht alles. Auf hochwertigen Produkten wie Parfums finden Sie oftmals auf der Rückseite einen etwas „dickeren“ Strichcode. Dahinter verbirgt sich ein ganz dünnes elektronisches Bauteil, ein so genannter RFID-Tag, Radio Frequency IDentification-Anhänger. Dieser wird erkannt, wenn der Artikel (ohne Deaktivierung an der Kasse) durch ein Magnetfeld geführt wird, und dort den magnetischen Fluss ändert. Sie haben alle schon einmal diese beiden großen Schleifen links und recht am Ausgang eines Ladengeschäftes gesehen? Diese Schleifen erzeugen das Magnetfeld und „piepen“, wenn Sie mit dem gechipten Teil durch das Magnetfeld gehen. Es handelt sich um einen Einmal-Chip, der weggeworfen wird. Also besser nichts klauen – der Chip verrät Sie.
Ein ähnliches System – aber als Mehrweg-Chip – finden Sie an Kleidungsstücken; die Kassiererin entfernt den Chip, der dann beliebig oft verwendet wird.
Das ist immer noch nicht alles. Intelligente, also programmierbare Chips ohne eigene Stromversorgung (also passive Transponder) von nur wenigen Millimetern Größe werden zur Markierung von Haustieren und Sportpferden unter die Haut implantiert. Über eine 15stellige Nummer lässt sich das Tier bzw. der Halter dann identifizieren.
Tja, es tut mir also wirklich leid, alles nur nackte Physik und Mathematik, kein Teufelswerk und auch keine Hexen beteiligt.