Ein Interview mit Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer Deutscher Brauer-Bund e. V. (DBB).
filetspitzen.de: In Deutschland gibt es ja mittlerweile über 6.000 Biermarken und es kommen immer mehr dazu. Gibt es denn noch so etwas wie den Klassiker unter den Bieren?
Holger Eichele: Die Vielfalt wächst von Monat zu Monat: Mehrere tausend verschiedene Biere, gebraut von mehr als 1.400 deutschen Brauereien – das kann sich sehen lassen. In keinem anderen Land der Welt sind die Brauerei-Dichte und die Markenvielfalt so groß. Der Klassiker ist nach wie vor das Pils – mit gut 50 Prozent Marktanteil die beliebteste Biersorte der Deutschen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Export- und Weizenbiere.
filetspitzen.de: Und welche Bier-Trends erobern aktuell den Markt?
Holger Eichele: Durch das wachsende Angebot an Hopfen- und Malzsorten nimmt auch die Vielfalt deutscher Biere zu. Besonders bei den Landbieren und den Craftbieren lässt sich das gut beobachten. Unsere Kunden lieben Tradition und Innovation: Einerseits sehen wir einen Aufwärtstrend bei traditionellen Bierspezialitäten, bei Hellen, bei Kellerbieren oder Zwickel. Andererseits steht auch Craft hoch im Kurs: von Experimentierfreude geprägte Biere, die eine besondere Hopfen- und Malzaromatik haben.
filetspitzen.de: Und Sie, Herr Eichele, lieber klassisch oder trendy?
Holger Eichele: Kommt auf den Anlass an. Bier kann alles: ob ein kühles Pils als Aperitif, ein fruchtiges Weizen zu Fisch, ein Helles im Biergarten, ein „Pale Ale“ abends in der Kneipe oder ein Alkoholfreies direkt nach dem Sport. Und Bier ist regional, jede Gegend in Deutschland hat ihre unverwechselbaren Bierstile und ihre eigene, Jahrhunderte alte Bierkultur. Ich freue mich, dass immer mehr Menschen diese Vielfalt entdecken und zu schätzen wissen.
Weitere Infos zur Sortenkunde, zum Food-Pairing und zur deutschen Bierkultur finden Sie unter www.reinheitsgebot.de.
Das Interview wurde anlässlich der diesjährigen Anuga von der Redaktion des BVE-Blogs filetspitzen.de geführt.